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Von M. BECKER, S. TREISCH, J. LÖBKER, J. BERGMANN, P. ROSSBERG und A. LIER

Berlin – Es ist ein Fund des Grauens: In einer Vierzimmerwohnung in Köpenick sind gestern Nachmittag sechs Leichen entdeckt worden! Eine Frau (27), ihre vier Kinder, die erst 1, 4, 5 und 6 Jahre alt waren, sowie ein 40-jähriger Mann. Die Polizei ermittelt noch, schließt ein Familiendrama nicht aus.


Entdeckt wurden die Toten, weil der leibliche Vater der Kinder (67) gegen 14.15 Uhr Polizei und Feuerwehr alarmierte. Er hatte sich Sorgen gemacht, weil er seine Kinder nicht mehr erreichen konnte.


Die Rettungswagen rückten unter dem Stichwort „Unfall in Wohnung“ aus. Die Beamten brachen die Wohnung (87 qm) schließlich mit Gewalt auf und entdeckten die Leichen. Die Kinder lagen in einem Nebenzimmer. Ein Ermittler zu BILD: „Es sah aus, als ob sie friedlich schlafen.“


Obwohl die Polizei am Anfang einen technischen Defekt nicht ausschloss, gehen die Ermittler inzwischen von einem erweiterten Suizid aus. Die Kinder wurden möglicherweise erstickt, der tote Mann soll Schaum vor dem Mund gehabt haben, auf dem Tisch vor ihm stand ein Glas mit einer bislang unbekannten Flüssigkeit. Möglicherweise hatte er sich vergiftet. Bei dem 40-Jährigen soll es sich um eine Internet- Bekanntschaft von Anna P. handeln. Zuvor hatte sie mit dem Kindsvater in Kreuzberg gelebt. Angeblich wollte sich Anna P. von ihrem neuen Lebensgefährten wieder trennen. Ein Abschiedsbrief wurde aber nicht gefunden.


Am Abend übernahm eine Mordkommission die Ermittlungen.


Im Fall der in Berlin-Köpenick an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorbenen sechsköpfigen Familie haben die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft und Mordkommission erste Erkenntnisse über die Unglücksursache erbracht.

Sie teilten mit, zwei frühere Bewohner der Wohnung an der Puchanstraße hätten in Vernehmungen eingeräumt, vor mehreren Jahren das Abzugsrohr der zum damaligen Zeitpunkt abgestellten Gastherme zum Schutz vor Zugluft und Kälte mit Stoff und Zeitungen verstopft zu haben. Diese Gegenstände waren im Zuge der polizeilichen Ermittlungen in dem Abzugsrohr gefunden worden.

Gegen die Mutter und ihren erwachsenen Sohn wurde laut Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Die Ermittlungen bezüglich weiterer Unglücksfaktoren und einer etwaigen Verantwortlichkeit Dritter dauerten aber an, hieß es.

Unterdessen sagte ein Sprecher der Hausverwaltung Tower Management GmbH, dass die Therme in der Wohnung Mitte Juli wegen eines „Fehlers an der Anlage“ gesperrt worden sei. Daraufhin habe die Hausverwaltung „umgehend“ eine Spezialfirma mit der Reparatur beauftragt, die das Gerät anschließend wieder freigegeben und in Betrieb gesetzt habe. Ein entsprechendes Prüfprotokoll liege vor


Die Leichen von vier kleinen Kindern und zwei Erwachsenen waren am Montag in deren Wohnung gefunden worden. Eine Obduktion ergab, dass sie an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben waren. Im verdacht stand sehr schnell die Gastherme in der Wohnung. Die Anlage sei 2005 stillgelegt und erst 2011 wieder in Betrieb genommen worden, sagte der Sprecher der Schornsteinfegerinnung Henry Laubenstein. „In dem Moment, wo sie wieder in Betrieb gesetzt wurde, hätte sie abgenommen werden müssen.“ Die Hausverwaltung habe sich dazu jedoch nicht an die Schornsteinfeger gewandt. Gefährliche Ablagerungen hätten dadurch nicht beseitigt werden können. „Es ist offensichtlich so, dass die Abgase nicht abziehen konnten“, sagte Laubenstein.



FAMILIEN DRAMA
Geboren am 25.07.2011
Gestorben am 25.07.2011

6.226 95 5

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 28.07.2011,
Erstellt von VERONIKA KARIN Hemmauer

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