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Lange habe ich überlegt, was ich hier schreiben werde. Diese Seite habe ich eingerichtet für meine Mentorin, von der ich beruflich und auch privat sehr viel gelernt habe. Kyra war ein Mensch, der so zu sich stand, wie er war und sich auch ungern die Butter vom Brot nehmen ließ. Ich lernte sie am 18. Oktober 2004 kennen und war beeindruckt, dass ein Mensch, der in seinem Leben schon so viel erreicht hatte, so menschlich geblieben ist. Ihre liebe, aufgedrehte Art beeindruckt mich und fehlt mir bis heute. Daran wird sich auch nichts ändern so lange ich lebe.

Als es mir im Winter 2006/07 gesundheitlich nicht gut ging, war sie da und nahm es mir auch nicht übel, dass es nicht so lief, wie ich es gerne gehabt hätte. Trotz allem ließ sie mich nicht fallen und unterstützte mich weiterhin, wo sie konnte. Ich durfte mich bei ihr entfalten und die berufliche Richtung einschlagen, die mir am besten gefiel. Im Grunde genommen hat sie mich beruflich gesehen zu dem gemacht hat, was ich heute bin. Dafür bin ich ihr bis heute sehr dankbar. Auch privat hat sie mich oft bestärkt, mir auch mal die Meinung gesagt, wenn sie etwas nicht richtig fand und war da, als mein Leben total aus den Fugen geriet und stellte mich wieder auf die Füße.

Im Wintersemester 2008/09 bot sie ein Seminar zu "Politischen Memorialen" an, in dem eine Ausstellung erarbeitet wurde. In diesem Praxisseminar habe ich viel gelernt und hatte sehr viel mit Kyra zu tun. Ich bin froh, dass es dieses Semester gab und ich lese oft die Mails von ihr an mich aus dieser Zeit. Danach geht es mir immer ein bisschen besser. Letztendlich ging es in dieser Zeit zwischen uns sehr ins Private. Sie achtete immer sehr auf Kleinigkeiten und hat mich damit oft überrascht bzw. fast erschreckt. Sie merkte, dass es mir in meiner damaligen WG nicht gut ging, obwohl ich ihr nichts davon erzählt hatte. Sie fragte mich so lange, bis ich ihr alles erzählte. Das konnte sie ziemlich gut. Allerdings hatte ich dabei nie das Gefühl, dass es aufdringlich war, sondern eher, dass es wirklich Interesse an meiner Person war, was mich anfangs etwas überraschte. Für diese Art mit anderen Menschen umzugehen habe ich Kyra sehr gemocht. Gerade diese "Kleinigkeiten" an Aufmerksamkeit fehlen mir seit ihrem Tod sehr, da ich bei Kyra niemals das Gefühl hatte, nur eine Nummer zu sein. Zum Glück bleiben mir die Erinnerungen, die Mails und die Fotos von ihr.

Im Januar 2009 schrieb ich ihr eine Mail, dass ich mir Sorgen um sie mache, weil sie sich in den letzten 1,5 Jahren sehr verändert hatte. Dass ich so ins Schwarze getroffen hatte mit meiner Vermutung, die ich ihr damals sagte, konnte ich nicht wissen. Ihr Blick am nächsten Tag sagte mir damals mehr als 1000 Worte - sie sagte nichts, sondern schaute mich auf eine Art an, die mich ziemlich erschreckte. Dass das alles so dramatisch endet, konnte ich damals nicht wissen und wie gerne würde ich die Zeit zurückdrehen... Nur geht das leider nicht.

Als ich Kyra das letzte Mal sah, sah sie wirklich schlimm aus und ich fragte mich, warum sie immer noch in der Uni rumschleicht, obwohl es ihr sichtlich schlecht ging. Manchmal habe ich sie nicht verstanden, aber ich glaube, das musste man auch nicht. Das war eben das Ding, dass sie nicht "mainstream" war und das gemacht hat, was sie für richtig hält.

Ich werde Kyra niemals vergessen. Die Gedenkstätte hier ist für mich ein Weg, meine Trauer zu verarbeiten. Ab und zu besuche ich ihr Grab, wenn ich in der Gegend bin. Leider wohne ich knapp 300km von ihrem Grab weg und komme deshalb nur alle 2-3 Monate dazu mal vorbeizuschauen. Das werde ich auch weiterhin tun, weil es gut tut zu wissen, dass es einen Ort gibt, an dem sie da ist, auch wenn sie nicht mehr unter uns ist. 

Kyra, du warst ein Mensch, der mich prägte und immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an dich denke. Jedes Mal, wenn ich mir dein Foto anschaue und an dich denke, weiß ich, dass es sich lohnt für seine Sache zu kämpfen und weiterzumachen, egal wie steinig der Weg ist. Ich danke dir für jede einzelne Minute, die ich mit dir verbringen durfte und bin stolz darauf, dass ich bei dir lernen durfte, was es bedeutet, den Beruf eines Historikers zu lieben und auszuüben. Auch wenn ich mittlerweile eine andere Richtung eingeschlagen habe, verdanke ich dir, dass ich den Mut dazu hatte, diesen Weg zu gehen. Ich danke dir auch für deine liebe Art, deine klaren Worte und dafür, dass du warst, wie du warst. Durch dich habe ich gemerkt, dass es an der Uni Menschen gibt, die einfach toll und nicht nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. Ich werde dich niemals vergessen. Danke für alles! Zum Glück hatte ich dir einiges davon im Mai 2010 noch gesagt… Du fehlst mir... :‘(


Dieses Lied habe ich im Januar und Februar rauf und runter gehört. Für mich steht es für dich und drückt das aus, wie es mir ging.

 

Report One - Unvergessen

Es ist dein Lachen das fehlt, unsere Welt, die zerbricht,

wir waren in Gedanken an dich, denn wir vergessen dich nicht.

Den Glanz in deinen Augen und den Klang deiner Stimme,

die Liebe für uns, die ich in Träumen wiederfinde.

 

Und jede Träne für dich, die auf den Boden gefallen ist,

spiegelt die Trauer unserer Seelen, dass du nicht mehr bei uns bist,

weil du fortgegangen bist, Gott hat dir Flügel geschenkt

und hoff, du kannst es fühlen, wenn ich in Stille an dich denk.

 

Wenn dich mein Herz sucht, in der dunkelsten Nacht,

bist du der hellste Stern am Himmel, der mein Leben überwacht,

der meine Hoffnung entfacht, ein warmes Lachen zu schaffen,

dich kann niemand ersetzen, es fällt  so schwer loszulassen.

 

Und nach so langem Kampf  gegen Krankheit und Schmerz,

holte Gott dich nach Hause, denn er stoppte dein Herz.

Für den Teil unserer Selbst, der ohne dich erlischt,

bleibst du Teil unseres Herzens, wir vergessen dich nicht.

 

Und wir denken an dich, denn du bleibst unvergessen

Und wir trauern um dich, werden dich niemals vergessen,

tragen dich tief im Herzen, in jedem einsamen Moment,

scheint die Flamme im Wind, die für deine Seele brennt.

 

Es fällt schwer zu verstehen, dass die Tage weiterziehen,

in ein Leben ohne dich, in dem die die Antworten fehlen.

Es ergibt keinen Sinn, dass das Schicksal uns trennt,

so such ich Trost und Halt, denn du bist so weit entfernt.

 

Deine Schatten verblassen, in diesem Hauch, der mich umgibt,

ich hab Fehler gemacht und hoff, dass du sie mir vergibst.

Dein Platz ist jetzt leer und die Zeit, die steht still,

ich sah dein Gesicht bei Nacht, als ich in meine Träume fiel.

 

Als Farben verflossen, ist diese Welt zum Grau erstarrt,

es fehlt dein Lachen, deine Liebe, deine Aura, deine Art.

Deine Seele umkreist diesen Planeten,

auch wenn du nicht mehr bei uns bist, bleibst du Teil von unserem Leben.

 

Das ist mein tiefster Text und ich schenk dir dieses Lied,

in der Hoffnung, dass du es hörst und du weißt, dass ich dich lieb.

Für den Teil unserer Selbst, der ohne dich erlischt,

bleibst du Teil unseres Herzens, wir vergessen dich nicht!

 

Und wir denken an dich, denn du bleibst unvergessen

Und wir trauern um dich, werden dich niemals vergessen,

tragen dich tief im Herzen, in jedem einsamen Moment,

scheint die Flamme im Wind, die für deine Seele brennt. :ǁ

 

Kyra Inachin
Geboren am 19.05.1968
Gestorben am 10.01.2012

8.544 1.208 62

Zurueck zur Gedenkstaette Erstellt am 22.01.2012,
Erstellt von Stephanie Gottschalk

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